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Was treibt uns an?

 Sei schnell - Mach es recht - Sei perfekt - Streng Dich an - Sei stark

 

Sind sogenannte innere Antreiber, fünf von einer Vielzahl von Glaubenssätzen, alle tief in unserem Innern und oft vor uns selbst verborgen. Sie treten immer dann zu Tage, wenn wir im Stress sind, in permanenter Anspannung, oder auch in einem ungewohnten Umfeld. In Situationen, in denen wir gerne souverän sein wollen, übernehmen sie das Steuer und lassen uns in einem bestimmten Verhaltensmuster reagieren. Jedem passiert das, wieder und wieder. Woher kommen die inneren Antreiber und andere Glaubenssätze? Es sind bestimmte Muster im Verhalten, welche Kinder sich aneignen, wenn sie eine Vorstellung vom menschlichen Zusammenleben anhand ihrer Rollenvorbilder entwickeln. Im Erwachsenenalter treten sie als unbewusste Ausprägung menschlicher Reaktionen und Verhaltensweisen auf.

 

In vielen meiner Coachings geht es um Ziele: definieren und sie erreichen. Wo anfangen? Innere Antreiber können schon bei der Formulierung konkreter Ziele hindernd wirken. So kann zwar ein Ziel definiert werden, doch die Gliederung in einzelne Schritte fällt schwer, oder das Analysieren der Misserfolge auf dem Weg gerät zu einer mittelgroßen Katastrophe. Ein Beispiel von mir:

 

Auf die Bremse treten

 

Ich selbst setze mir immer wieder konkrete Ziele und es bringt mir große Erfüllung, daran zu arbeiten und sie zu erreichen. Ich habe auch behindernde Glaubenssätze. Einer meiner Glaubenssätze ist „mach schnell“.

 

Zu jedem meiner Trainings bringe ich vorbereitetes Material mit, Reserven und Zusatzinfos sowie alternative Übungen. So fühle ich mich sicher und bestens vorbereitet. In der Vergangenheit war es jedoch so, dass meine Gruppe so bei der Sache war, dass sie noch mehr und immer noch mehr wollten. Das ist schön und freut mich, es zeigt mir, dass meine Teilnehmer Spaß haben. Ich hatte ja alles dabei, war vorbereitet, also dachte ich mir, arbeiten wir eben schneller. Nur ist viel mehr Input in kürzerer oder der gleichen Zeit eben gar nicht besser, im Gegenteil. Eine Übung nach der anderen zu absolvieren ohne Raum zu geben und zu reflektieren, zu assoziieren und querzudenken ist so, wie wenn man einen Eimer mit Wasser füllen will und einen Feuerwehrschlauch mit vollem Druck hineinhält: Viel Aufwand und das Meiste geht daneben. Von meinen Glaubenssatz „Mach schnell“ und dem damit verbundenen Bedürfnis, meinen Teilnehmern möglichst viel in kurzer Zeit zu geben, muss ich mich immer wieder bewusst verabschieden. Seminare und Trainings sind nur dann wirksam, wenn schon kurz nach dem Input der Weg für die Umsetzung bereitet wird.

 

Meine eigenen Ziele verfolge ich jetzt nach einem simplen und langsamen Schema:

 

1. Klares Ziel formulieren (und doppelt so viel Zeit einplanen, wie mir als erstes in den Sinn kommt)

 

2. Kleinen Schritte und Zeitplan erstellen (Was muss bis wann geschehen sein?)

 

3. Auszeiten nehmen (viele Pausen einplanen)

 

4. Zeitmanagement (ich nehme gerne die 5x3 Methode nach Matthias Büttner, siehe früherer Blog)

 

5. Varianzen überlegen (Was passiert, wenn…? Welche Möglichkeiten habe ich dann?)

 

6. Analysieren (Was ging bisher gut, was nicht? Was tue ich, damit dieses oder jenes in Zukunft gut geht?)

 

7. Routine entwickeln (Bei welchen Details könnte ich effektiver sein, weil ich sie schon früher durchgeführt habe? Was delegiere ich?)

 

Die inneren Antreiber kennen zu lernen ist vielleicht erst einmal unangenehm. Doch wenn Sie uns bewusst sind, können sie uns weiter bringen als noch mehr Fachwissen und noch mehr Kompetenz.

 

Wollen Sie Ihrer inneren Antreiber kennenlernen? Ich bin für Sie da.

 

Herzlich, Ihre

 

Astrid Feuchter

 

(Quelle: Miniskript in der Transaktionsanalyse nach Eric Berne und Thomas A. Harris)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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