Neulich bin ich über folgende Veröffentlichung gestolpert: Die Erkenntnisse der Personalentwicklung und Mitarbeiterbindung der 2B Ahead Think tank Trendstudie für serviceintensive Unternehmen:
1. Das Machtverhältnis zwischen Mitarbeiter und Unternehmen wird sich verschieben. Ein Arbeitgeber wird in Zukunft erklären müssen, warum der Job in seinem Unternehmen für die persönliche Entwicklung des Mitarbeiters sinnvoll wäre. Die Zahnarztpraxis ist also wie jedes andere Unternehmen nicht mehr der Mittelpunkt der lebenslangen Arbeit eines Angestellten, sondern nur ein passender oder unpassender Teil der Persönlichkeitsentwicklung der Mitarbeiter.
2. Die Qualifizierung und Weiterbildung eines Mitarbeiters steht im Mittelpunkt.
3. Personalentwicklung ist Aufgabe der Führungskräfte. Die persönliche Entwicklung der Mitarbeiter ist das Ziel, selbst wenn diese sich aus dem Unternehmen herausentwickeln.
4. Die möglichst lange Bindung zu den Mitarbeitern, intern und extern des Unternehmens (z.B. im Mutterschutz, Sabbatical, Weiterbildung, Studium neben dem Beruf) ist eine der zentralen Aufgaben der Praxisinhaber wie jeder Führungskraft.
Was sind jetzt die Konsequenzen dieser Studie für das Unternehmen (Zahnarzt)Praxis? Wieso sollten Praxisinhaber sich neben den vielfältigen administrativen und strategischen Aufgaben auch noch um das persönliche Weiterkommen ihrer Mitarbeiter kümmern?
Zenit des Fachkräftemangels noch nicht erreicht
In jedem, wirklich jedem Gespräch, welches ich mit einer Praxisinhaberin oder einem Inhaber führen darf, geht es irgendwann um das hohe Pensum der Herausforderungen im alltäglichen Betriebsablauf. Doch der Mangel an motivierten und qualifizierten Mitarbeitern steht erst am Anfang. Will denn niemand mehr in einer (zahn)medizinischen Praxis arbeiten? Auf den ersten Blick, gibt es einige Nachteile: wenig flexible Arbeitszeiten, von Gleitzeit ganz zu schweigen. Keine Kantine. Feste Arbeitsabläufe mit wenig eigenen Gestaltungsmöglichkeiten. Urlaub muss mit den Öffnungszeiten abgestimmt werden. Lange Öffnungszeiten. Eine eher analoge Tätigkeit, gerade für die junge Generation, die gerne, oft und selbstverständlich mit digitalen Medien arbeitet.
Teamarbeit entwickelt
Für die Persönlichkeitsentwicklung eines jungen Menschen kann allerdings die enge Teamverbundenheit und Tätigkeit, Menschen zu helfen, einen hohen Stellenwert einnehmen. Kurze Hierarchiewege stehen auch dafür: man wird als Person gesehen und nicht nur als eine Nummer. Der Umgang mit vielen unterschiedlichen Menschen. Die modularen Karrieremöglichkeiten, welche ein kompaktes Lernen mit kurzer Abwesenheit aus der Praxis ermöglichen. Eine enge Kollegin von mir wird bald ihre letzte Prüfung zur Dentalhygienikerin absolvieren. Sie hatte sich nach dem Prophylaxekurs geschworen, nie wieder eine Prüfung zu machen. Eine andere holte ihr Abitur nach und reduzierte dafür ihre Arbeitszeit, wieder eine andere freut sich auf den Wiedereinstieg nach einem langen Sabbatical.
Die große Chance für jede Praxis, Mitarbeiter zu binden
1. Hat man sich im Guten getrennt, lohnt es sich in Kontakt zu bleiben.
In unserer vernetzten Welt könnten sogar die Kontakte der Kontakte zu wertvollen Mitarbeitern werden.
2. Sich über Weiterbildungsmöglichkeiten informieren und aktiv anbieten.
3. Regelmäßige Mitarbeitergespräche führen. Die persönlichen Ziele jeder Mitarbeiterin erfahren.
4. Regelmäßige Teamevents durchführen, dabei möglichst abwechselnd fachspezifische Veranstaltungen, gemeinsame Essen, Teambuildingausflüge mixen.
Wie geht es Ihnen mit Ihrem wertvollen Team? Schreiben Sie mir Ihre Erfahrungen,
Herzlich,
Ihre Astrid Feuchter
P.S. Beim Planen Ihrer Teamfortbildungen und Teambuilding-Maßnahmen unterstützen ich Sie gern.